Unser Schulpatron ist Jan Matejko – ein polnischer Maler und Zeichner und der herausragendste Vertreter des Historismus in der polnischen Malerei. Er war mit Krakau eng verbunden – dort wurde er im Jahre 1838 geboren, dort ist er auch im Jahre 1893 gestorben.
Er schuf in einem Land, das infolge der Teilungsverträge von den Jahren 1772 – 1795 seiner politischen Souveränität beraubt war. Matejko wollte die Herzen und Gedanken der Polen gestalten und ihren Glauben an die Wiedererlangung einer unabhängigen Heimat wiederzubeleben. Seine Werke prägten das historische und nationale Bewusstsein der Polen. Die Gemälde aus den Anfängen seines Schaffens zeigen die Bereitschaft, Antworten auf Fragen nach den Gründen für den Verlust der Selbständigkeit zu finden. Nach der Niederschlagung des Januaraufstands änderten seine Werke ihren Charakter radikal zugunsten der Malerei, die die Herzen der Polen erfreuen sollten.
Matejko war das neunte von elf Geschwistern. In seinem Haus herrschte eine polnisch-patriotische Atmosphäre. Einen großen Einfluss auf Interessen von Jan Matejko hatte sein älterer Bruder, der ein Dozent an der Jagiellonen-Universität war. Auch die Atmosphäre der Heimatstadt beeinflusste seine Interessen und sein Schaffen. Matejko wanderte durch die Straßen von Krakau und verschlang Hunderte von Jahren der Stadtgeschichte. Von einem frühen Alter zeigte er künstlerisches Talent und in Schulbüchern interessierte er sich vor allem für nachahmbare Illustrationen.
Noch vor seinem dreißigsten Lebensjahr erlangte Matejko großen Ruhm und große Anerkennung. Mit 26 Jahren malte er eines seiner berühmten Gemälde mit dem Titel „Stańczyk“. Im Jahre 1873 wurde ihm offiziell die Stelle des Direktors der Akademie in Prag angeboten. Er lehnte diesen Vorschlag ab und dies wiederum wurde zu einem Impuls, ihm eine ähnliche Stelle an der Krakauer Kunsthochschule anzubieten. Er nahm dieses Angebot an und übte die Funktion bis zum Ende seines Lebens aus. Seine Schüler waren unter anderem: Stanisław Wyspiański, Jacek Malczewski, Józef Mehoffer. Matejko leistete einen großen Beitrag zur Pflege der Krakauer Denkmäler. Unter anderem beteiligte er sich an der Restaurierung des Wit-Stwosz-Altars, der Restaurierung des Sukiennice-Gebäudes und der Wawel-Burg. Er arbeitete an der Vorbereitung des Denkmalschutzgesetzes.
Seine Frau war seine Muse – er nannte sie „Star“ oder „Frau Herrscherin“. Matejko platzierte ihr Gesicht auf vielen Gemälden, die weibliche Figuren darstellen. Er war auch Autor der Publikation "Polnische Kleidung", die aus zehn lithografischen Tafeln besteht. Diese Tafeln schilderten polnische Trachten verschiedener sozialer Schichten im Laufe der Jahrhunderte. Matejko schuf sog. „Schatzkammer“, in der er antike Gegenstände, Zeichnungen, nachgezeichnete Illustrationen oder verschiedene Arten von Dokumenten sammelte, die ihm später als Inspiration zu herausragenden Werken dienten.
Mehrmals präsentierte er seine Bilder auf internationalen Ausstellungen in den wichtigsten Kunstzentren des 19. Jahrhunderts in Europa, wo er zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhielt. Als die Gemälde Gewinne einbrachten und sich seine finanzielle Situation stabilisierte, zog er in ein Mietshaus in der Floriańska-Straße 41 um, wo sich heute ein ihm gewidmetes Museum befindet.
In seinen Werken zeigte er Visionen vom Ruhm des alten Polens. Er versuchte, die Herzen der Polen zu erfreuen und den Glauben an die Ideale der Unabhängigkeit zu wecken. In diesem Sinne entstanden Werke wie „Die Preußische Huldigung”, „Schlacht bei Grunwald”, oder „Jan III. Sobieski bei Wien“. Weitere bekannte Werke von Matejko sind: „Die Union von Lublin”, „Wernyhora“, „Kosciuszko in der Schlacht bei Raclawice“, „Die Verfassung vom 3. Mai 1791“, „Polnische Könige und Fürsten“. Gegen Ende seines Lebens malte er auch ein Selbstbildnis, das als eines seiner herausragendsten Werke gilt.